Tsunami 2004
Tsunami 2004 - review of an information-processing-volunteer and consequences for future catastrophes.
Decoupling of original text in German : “Directed to organizations and political crisis reaction forces”
Rückblick
Die Tsunamikatastrophe im Indischen Ozean vom 26.12.2004 hat grosse Verwüstungen und menschliches Leid ausgelöst.
Doch auch die Hilfsbereitschaft war gross. Im unmittelbar
materiellen Bereich kann z.B. im nicht nur diesbezüglich sehr
informativen Wikipedia-Artikel nachvollzogen werden, dass staatliche
Hilfen, aber auch private Spenden in erheblichem Ausmass geleistet
wurden.
Das Internet wurde von engagierten Privatpersonen auch genutzt, um
das Informationschaos weitest- und schnellstmöglich aufarbeiten zu
helfen.
Insbesondere die dankenswerterweise im Internet
veröffentlichten Verletzten- und Vermisstenlisten sowie Bilder von
Verletzten und Verstorbenen gaben den Angehörigen und freiwilligen
Helfern die Möglichkeit, sehr grosse Informationsquantitäten
selbst zu sichten und in etlichen Einzelfällen - vielfach auch
traurige - Gewissheit zu erlangen.
Unter teilweise widrigsten Bedingungen haben die Behörden
aber auch vor Ort eine letztlich sehr beeindruckend erfolgreiche
Identifikationsarbeit geleistet. Auch wenn die dortigen Kräfte
berufsmässig tätig waren - die wahrgenommenen Eindrücke
müssen doch von letztlich völlig normalen Menschen
verarbeitet werden.
Allen, die dort vor Ort - z.B. als Angehörige diverser Kriminalämter - tätig waren, möchte ich meinen tiefen Respekt
aussprechen, eine letztendlich so hohe Aufklärungsquote habe ich
bei der dortigen Ausgangslage anfangs sicher nicht erwartet.
Dennoch - auch da bin ich mir sicher - war die Arbeit engagierter
privat-Helfer nützlich und in etlichen Fällen auch
entscheidend wichtig.
Ich möchte all diesen Helfern, die grösstenteils sehr seriöse Arbeit geleistet
haben, meine Anerkennung aussprechen. Es war unter den sicher nicht
glücklichen Ausgangsbedingungen auch eine Freude, so freundliche
Menschen wie die "beiden Stefans" von der Asienflut.de (München), die übermenschlich fleissige und bildbearbeitende Carol (Basel, helpangel.ch, helpangel.net, thaicareyou.com)
kennenzulernen. Auch die langstündigen Telefonate mit Daniel
(www.missing-people.name sind mir in angenehmer Erinnerung. Oder mein
ungebrochener Respekt vor den beiden Machern von http://missing.antalys.net/ (Belgien) oder Frank von Thaicareyou.com. Auch die Macher und Forumsmitglieder von www.flutopfer-forum.de haben grosse Engagement bewiesen und ungezählt viele andere die sich weltweit in den vielen Foren engagiert haben.
Nichtvergessen sind auch diejenigen, die unter persönlichen
Risiken zusätzliches Bildmaterial zur Verfügung stellte und
namentlich wohl nicht erwähnt werden wollen.
Ganz besonders habe ich aber die Zusammenarbeit mit Thomas von Outburst.at (Wien) genossen, der in seiner klaren und pragmatischen Art immer wieder Dinge auf den zentralen Punkt brachte
Bei denen, die ich meinte kritisieren zu müssen, möchte ich mich insofern für Konfrontationen entschuldigen, als die auch dort geleistete gute Arbeit (auch weiterhin) Anerkennung verdient.
Insbesondere Vernetzungsfragen im Internet sind in der Balance von arbeitsfähiger Eigenständigkeit und offener Informationskultur nicht leicht zu realisieren, aber besser es entstehen Inseln des Engagement als nur allgemein verbreitete fromme Wünsche.
Dies an uns, doch Weiteres auch
an Organisationen und politische Krisenreaktionskräfte
liegt mir schon länger noch auf der Seele:
Auch im politischen (internationalen und nationalen) Bereich und den betroffenen Behörden war wirkliche Betroffenheit wie auch ein teilweise brilliantes Engagement klar erkennbar - aber lernen sollte man aus den Schwachstellen im Nachhinein aus jedem Fall.
Immerhin ist der Tsunami 2004 zwar in erster Linie eine Naturkatastrophe, aber schon in zweiter Hinsicht eine Informationskatastrophe und in dritter Hinsicht eine Koordinations- und Logistikherausforderung, der sich zwar engagiert, aber letztlich doch auch suboptinimal gestellt wurde.
Nein, es soll zum Schluss kein Sündenbock "durchs Dorf
getrieben" werden, aber insbesondere internationale Koordinierungen
für Notfälle können sicher noch verbessert und
vorbereitet werden.
Ganz besonders die medizinische Erstversorgung ist vor Ort
teilweise sehr beklagenswert und entsprechen fatal (!) gewesen. Dies
lag sicher nicht an der beeindruckenden Hilfsbereitschaft der
einheimischen Kräfte vor Ort, sondern z.B. schlicht in dem Mangel
an geeigneten Medikamenten (z.B. Antibiotika) begründet.
In einer Zeit, in der man mit Zivil- und Militärmaschinen
innerhalb weniger Stunden überall "hinjetten" kann, und
Fallschirmabwürfe per Satelliten-gestützter Ortsbestimmung
auch sehr genau, selbst über unbekannten Gelände, erfolgen
können, ist von den technischen Voraussetzungen sicherlich mehr
machbar, als Dezember 2004 und Anfang 2005 geschehen ist.
(Zus. Anmerkung v. 19.12.2005:
Denken wir in diesen Zusammenhängen auch an das
Pakistan-Erbeben-2006 und die weiterhin aktuellen Folgen, sowie an das
solidarische Handeln Pakistans mit westlichen Staaten. )
Allerdings sollten Regierungen weltweit auch darauf vorbereitet sein,
im Gross-Katastrophenfall schnellstens abzuwägen, ob z.B. der
Luftraum effizient geöffnet wird, oder ob man tatsächlich
argwöhnen muss, dass böse Feinde die "vermeintliche Gunst der
Stunde" für militärische Überfälle missbrauchen
würden.
Nebenbei an alle kriegs- und mordlüsternen Machthaber und auch terroristische Spinner:
Das menschliche Leben auf diesem kleinen Planeten bietet alleine durch
unplanbare Probleme, wie z.B. auch Naturkatastrophen, wirklich
ausreichend Raum, um auch das abenteuerlichste Gemüt voll
befriedigen zu können, ohne das Leben und die Gesundheit anderer
Menschen leichtfertig oder vorsätzlich aufs "Spiel" zu setzen.
Und sonst bleibt ja auch der Selbstmord, dann aber bitte ohne Attentat.
Doch zurück zur Tsunasmikatastrophe 2004
Zum Schluss noch einmal meine Anerkennung an alle, die ehrlich bemüht waren, direkte Hilfe zu leisten oder Schicksale aufzuklären sich bemüht und alleine schon dadurch auch geholfen haben.
Ganz besonders möchte ich aber allen mein Beileid aussprechen, die Angehörige und Freunde verloren haben - allen, die jemand wirklich vermissen müssen.
Einige wenige der vielen habe ich persönlich gesprochen - der Verlust, so habe ich wahrgenommen, ist sehr schlimm, der Verlust und dabei die Ungewissheit ist noch schlimmer.
Allen, die keine Gewissheit erlangen konnten, gebührt sicher nicht nur mein persönliches und besonderes Mitempfinden - ganz besonders hier glaube ich die Einstellung und das Empfinden all der weltweit engagierten Helfer auszudrücken.
Falls Sie interessante Seiten im Internet finden, die hier nicht erfasst sind, oder selbst etwas beisteuern wollen, schreiben Sie bitte eine e-mail.
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